Dienstag, 29. April 2008

Heute Erdbeeren für 2 Euro gekauft

Die Zwischenprüfungen sind überstanden. Es war eine harte Woche mit viel Bücherrumgewälze, Karteikartenjenga und Verführungsversuchen von kokettierenden Sonnenstrahlen, aber ich denke, dass alle Fächer soweit bestanden wurden - selbst mein Sorgenkind Hörverständnis lag beim Mindestmaß an zu erreichenden Punkten.

Inzwischen ist das Wetter bei uns gänzlich umgeschwungen und belohnt uns mit T-Shirt-und-Shorts-Verhältnissen. Meine Damen und Herren, seit langem riecht meine Haut wieder nach Sonne! Es ergab sich sogar einmal die Notwendigkeit, Präventivlotion aufzutragen, da man auch selbst als Mäschinismhaut auf der Hut sein muss beim Lernen auf dem Balkon.
Des öfteren begibt sich mein Prachtkörper übrigens auch mal in die hiesigen Parks, um chinesischen Großvätern und -müttern beim Walzer tanzen, chinesischen Kindern beim Spielen, infantilen Erwachsenen beim Drachensteigen (juhu) zuzuschauen und chinesischen jungen Damen Mode abzugucken. Super Beschäftigungsmöglichkeiten biedern sich hier an.

Wasser-Kalligrafie

Samstag, 19. April 2008

MoCA Shanghai




Terrasse mit Ausblick auf die Skyline im People´s Park

Telekommander und freier Eintritt (Goethe-Institut bezahlt!), sehr schöne Location (ArtLab des Museum of Contemporary Art) und sehr gemischtes, ergo interessantes Volk (chinesische Künstler und Fotografen, die Leiter des MoCA, asslige Mitbewohner von Freunden, die man auf der letzten Party kennengelernt hat und daneben der deutsche Botschafter).

Sehenswert!


Freitag, 18. April 2008

abendplanung

Gestern noch in Deutschland, heute in Shanghai!



Dienstag, 15. April 2008

ab ins Grüne

Eigentlich sollte ich jetzt lernen. Nächste Woche werden Zwischenprüfungen geschrieben, aber ich werde mich mal kurz ablenken und einen Post schreiben.

Um die vorlesungsfreie Woche vor den Zwischenprüfungen wenigstens kurz zum Reisen genutzt zu haben, ging es Sonntag und Montag nach Hangzhou, "der schönsten Stadt Chinas", wie der werbende Titel verlauten ließ. 


180 km südlich von Shanghai gelegen und umgeben von wunderschönen Bergen, zeichnet sich diese Stadt vor allem durch ihre satte Pflanzenwelt aus. Seit langem endlich mal wieder ein olfaktorischer Hochgenuss (Gras, Bäume, Nebel, Regen...aah) für die doch nicht minder großstadt- und smoggeplagte Vietnamesennase. Übrigens erinnert mich Hangzhou durch die vielen grünen Alleen und das Promenadenufer am Westsee stark an Hanoi (Fazit also: sehr sehenswert, hah, ich alter Patriot!)

Wie so viele andere Städte besitzt auch Hangzhou Gebäude. 
Darunter auch einen berühmten Pagodenturm, der wie es der architektonische Zufall will, auf einem kleinen Berg steht. Das Besucherklientel dieser Institution besteht hauptsächlich aus Touristen und diese kommen meist von weit, weit her, sodass sie, angekommen am Berg, des Wanderns schon recht müde geworden sind. Doch, und das zerstört auf keinestestestester Weise die Ästhetik dieser alten Stätte, sandte Buddha (der alte Menschenliebhaber) eine Rolltreppe zur Pagode, sodass man bequem stehend hochpilgern kann. 
Übrigens muss man "alte" Stätte auch wieder relativieren, denn sie besteht zu mind. 95% aus nichthistorischer Baumasse (davon bilden ca. 40% eine Glasfahrstuhl-Apparatur).
Trotzdem, die Sicht auf dem Turm auf ganz Hangzhou und Umgebung war traumhaft, um nicht zu sagen nicht schlecht.


Weiter ging es auf den Feilai Feng, dem "herbeigeflogenen Berg". Als Transportmittel nutzten wir statt unserer Beine die hiesige Seilbahn, denn Erstere benötigten wir dann beim Abstieg durch den Wald (Steintreppen, Mönche, Lianen, alte verlassene Häuser, umrankt von wildromantischem Grünzeug). 
Einige Eintrittsgebühren-erhebende Kloster, die sich dann als nicht allzu spektakulär und teils auch als komplette Baustellen entpuppten, kreuzten unseren Weg, wie auch die in Fels geschlagenen buddhistischen Skulpturen und Reliefs. 


Mir kommen gerade Zweifel auf, ob die beschriebenen Stationen auch in richtiger Reigenfolge erzählt wurden, bin aber jetzt letztendlich zum Schluss gekommen, dass mir hier eh niemand was nachweisen kann. Um mich dennoch nicht ganz in eingebildete Erinnerungen zu verstricken, und um jetzt was zu Abend essen zu gehen, schließe ich mit vielmehrsagenden Bildern ab.

Einen Gruß aus Shanghai an alle in Deutschland, die gerade frieren. Wir haben angenehme 20 Grad.




Montag, 7. April 2008

meet my new flatmate

Ach, ich vergas... äh vergaß zu erwähnen, dass ich stolzer Besitzer eines vollostdeutschen Mitbewohners bin?
Herkunft: Leipzig. Nur 40 km von Halle entfernt, was ein Spraß. Leider ist er nach nur 3 Wochen Shanghai schon wieder für ganze 3 Wochen in Deutschland (Geschäftlich! Es liegt nicht an meiner fehlenden Körperhygiene oder Missachtung von Etikette! Schwör!), aber ich frohlocke ob seiner baldigen Rückkehr.

Applaus für Carsten. 

Freitag, 4. April 2008

kein Internet

Seit fast 3 Wochen hab ich zuhause kein Internetzugang mehr, zuerst auf die Aufstände in Tibet geschoben, nun wird mir langsam klar, dass ich vielleicht die Rechnungen pünktlich zahlen sollte. Mein Verschulden also.
In der Zwischenzeit wurde vieles erlebt, unter anderem eine Fahrt nach Peking, um Diz´Wiegenfest zu zelebrieren. Als Lokalität für dieses Fest wurde eine Wirtschaft mit dem überaus sympathischen Namen "Obiwan" erkoren, in der in jener Nacht eine sagenhafte NDW-Party stattfand. Deutsches Bier, deutsche Musik, ein DJ aus Konstanz und sonst eigentlich fast nur Deutsche um uns herum waren inklusive. Nicht zu verachten der gute alte Wackelpudding, den es frei Haus gab (Geschmacksrichtung Waldmeister und Erdbeere - mein Kinderherz schlägt höher).

Aber der Höhepunkt dieses Wochenendes: die Große Chinesische Mauer aka The Great Wall.


Die nun schon für mich zweite Besteigung der Chinesischen Mauer machte wieder sehr viel Spaß, forderte Muskelkraft (kein Probelm,pah) und Mut (da lauert das Defizit)! Viele stellen sich die Mauer als eine gemütliche Touristentourwanderung vor, doch liebe Leser,
 Unwissenheit schützt vor Überraschung nicht! Denn große Teile der Mauer sind schlicht weggebrochen, was kein großes Hindernis darstellt, diese Teile trotzdem frei für Touristen (namentlich den Grenzgängern und Vogelfreien unter ihnen, zu denen ich meine Kommilitonen und mich gerne dazu zählen möchte) zu halten. Es stehen zwar Warnschilder auf der Mauer, doch wer sich oberflächlich mit Psychologie beschäftigt hat, ahnt schon erzieherisch gegenteilige Verhaltensweisen.


Um dem Touristentrip nach Peking abzurunden, besichtigten wir natürlich noch die Verbotene Stadt, den Himmelstempel und die höchst interessanten alten Hutongs, denen in naher Zukunft Abriss oder Ummauerung drohen wird. Wie schnelllebig (Ein Wort mit 3 L´s hintereinander! Ein Shangri-la auf die deutsche Rechtschreibung, eine der wohl am weitesten entwickelten im Abendland!) ist doch diese chinesische Welt.